Versicherungen sind für zwei Dinge da: Sie helfen bei Schäden und sie fangen Konsequenzen von Schäden ab. Ein Schaden kann dabei physisch sein (etwa der Verlust eines Fingers). Er kann materiell sein (das durch Kinderhände zerstörte Handy). Oder er kann finanziell sein (das gestohlene Fahrrad). Die Schäden lassen sich weiter unterteilen, sodass am Ende unterschiedliche Versicherungen für unterschiedliche Schäden oder Konsequenzen vorhanden sind. An dieser Stelle fangen Sinn und Unsinn von Versicherungen an.
Physische Schäden, die durch Versicherungen abgedeckt sind
Die klassische Unfallversicherung schützt bei Unfällen. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung schützt bei der Konsequenz aus einem Unfall – wenn Sie wegen des Unfalls Ihren Beruf nicht ausüben können. Das sind die beiden bekanntesten Versicherungen rund um physische Schäden. Natürlich gibt es jede Menge spezielle Versicherungen für einzelne Körperteile, doch die brauchen auch nur spezielle Personen. Für einen Pianisten sind seine Finger das A und O. Ein Fußballspieler braucht seine Füße und ein Tontechniker sein Gehör. Bei der Wahl der richtigen Versicherung rund um physische Schäden kommt es auf diverse Aspekte an:
Wollen Sie den direkten Schaden versichern, denken Sie darüber nach, was bei Ihnen gefährdet ist. Ein Rennfahrer hat ein anderes Potenzial für Gefährdung als ein Angestellter in der Verwaltung. Möchten Sie die Konsequenz eines Schadens absichern, denken Sie darüber nach, welche das sein kann. Führt der Verlust eines Fingers dazu, dass Sie in finanzielle Not geraten, sollten Sie diese Not absichern. Sorgt ein längerer Ausfall (durch einen Autounfall zum Beispiel) dafür, dass Sie in Geldnot geraten, sollten Sie dies ebenfalls absichern. Hier bietet es sich an über eine Krankentagegeldversicherung, eine Krankenhaustagegeldversicherung oder besagte Berufsunfähigkeitsversicherung nachzudenken.
Materielle Schäden, die durch Versicherungen abgedeckt sind
Hier kommt die klassische Privathaftpflichtversicherung zum Tragen. Doch auch eine Kaskoversicherung Ihres Fahrzeugs, eine Gebäudeversicherung für Hauseigentümer oder eine Hausratversicherung fallen in diesen Bereich. Im Endeffekt kann es sein, dass Sie etwas beschädigen oder dass Ihr Kind etwas beschädigt. Vielleicht zerstört jemand anderes etwas von Ihnen oder jemand stiehlt etwas. Doch auch eine Naturgewalt kann zerstören (Orkan, Überflutung, Regen oder Gewitter, um nur einige zu nennen).
Denken Sie darüber nach, welche materiellen Werte Ihnen wichtig sind und was auf welche Art und Weise beschädigt werden könnte. Ihnen ist der Zustand Ihres Autos egal und Sie fahren es, bis es auseinanderfällt? Dann brauchen Sie keine Kaskoversicherung. Sie besitzen ein Haus und leben in einem Gebiet mit Schneefall? Dann brauchen Sie eine Gebäudeversicherung, die explizit Probleme durch Schneelast abdeckt. Vielleicht haben Sie Kinder, die gerne auf der Straße spielen? Dann brauchen Sie definitiv eine Haftpflichtversicherung für den Fall, dass mal ein Autospiegel durch einen Fußball kaputtgeht.
Finanzielle Schäden, die durch Versicherungen abgedeckt sind
Einerseits sind finanzielle Schäden eine Konsequenz aus einem materiellen oder physischen Schaden. Ein Unfall, der Sie längere Zeit außer Gefecht setzt, sorgt für finanzielle Einbußen. Diese kompensieren Sie mit einer Unfall-, Krankentagegeld- oder Krankenhaustagegeldversicherung. Genauso haben Sie ein finanzielles Problem, wenn Ihre Hausratversicherung nach einem Diebstahl nicht alle Wertgegenstände abdeckt, die Sie besaßen. Auf der anderen Seite sind auch rechtliche Probleme eine Quelle für finanzielle Schäden. Sie werden verklagt oder wollen/müssen klagen? Dann lohnt sich eine Rechtsschutzversicherung. Sollten Sie Probleme mit den Zähnen bekommen, stellen Sie recht schnell fest, dass die gesetzliche Krankenversicherung nicht alle Kosten trägt. Sie bleiben auf Kosten sitzen, es sei denn, Sie besitzen eine Zahnzusatzversicherung. Die Liste ließe sich beliebig weiterführen.
Sie sollten Ihrerseits darüber nachdenken, ob Sie in der Vergangenheit rechtliche Themen auf Ihrem Tisch hatten. Dann lohnt sich eine Rechtsschutzversicherung. Denken Sie auch darüber nach, was beispielsweise passiert, wenn Sie eine Reise nicht antreten. Haben Sie eine Reiseversicherung? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie ein körperlich ästhetisches Problem bekommen, das nicht von der gesetzlichen Krankenversicherung abgedeckt ist?
Das sollten Sie sich vor Augen führen bei der Versicherungswahl
An dieser Stelle lassen sich nicht alle Versicherungen erläutern, die es auf dem Markt gibt. Vor- und Nachteile einzelner Versicherungen sind immer individueller Natur. Niemand braucht eine unnötige Versicherung. Die Grundfrage, die Sie sich stellen müssen, ist, ob Sie in der Lage wären, im Fall der Fälle eigenständig ein Problem zu lösen. Haben Sie ausreichend Rücklagen, wenn Sie einen Schaden ausgleichen müssen oder Konsequenzen daraus abfedern müssen? Sind Sie bereit, im Fall der Fälle, zu akzeptieren, dass Sie einfach „Pech“ hatten oder möchten Sie dieses Pech absichern? Haben Sie diese beiden Grundfragen für sich geklärt, machen Sie sich auf die Suche nach der richtigen Versicherung.